Die meisten werden bei dem Begriff âFiktionâ zuerst an literarische Fiktion denke. Allerdings ist die Idee der Fiktion keineswegs an die Literatur als Medium gebunden. Alle Darstellungsmedien haben eine FiktionsfĂ€higkeit. Ăberall, wo sich eine eigene Welt geschaffen wird, die nicht in der RealitĂ€t verhaftet ist, kann von Fiktion gesprochen werden. Wie also gestaltet sich diese Freiheit von der RealitĂ€t in der Kunst? Die Kunst stellt nicht einfach nur etwas dar, sie fĂŒgt dem, auf das sie sich bezieht, etwas hinzu. Sie mischt Fakt und Fiktion oder erschafft sich eine ganz eigene Welt, die mit der RealitĂ€t auf den ersten Blick nichts mehr zu tun hat. Die Fiktion tritt dabei auf unterschiedlichen Wegen in Erscheinung: Manchmal wird sie von der Kunst erzĂ€hlt, manchmal abgebildet und manchmal angedeutet. Die Kunst erschafft sich ihre eigene Wahrheit und das Mittel zu dieser Erschaffung ist die Fiktionalisierung. Die vielfĂ€ltigen Möglichkeiten, mit der RealitĂ€t zu brechen, sind das zentrale Thema dieser Ausstellung.
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